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Österreich hat am 29.September frühzeitig einen neuen Nationalrat gewählt. Für uns als MKV ist das wieder eine Chance unsere Positionen in einem künftigen Regierungsprogramm zu verankern. Beim letzten Regierungsprogramm ist uns das mit einem Absatz zum Ethik-Unterricht gelungen, der ja dann letztendlich auch beschlossen wurde.

Dieses Mal wollen wir wieder einen Schwerpunkt zum Thema Schule setzen. Unter der Leitung von Kbr. Mag. Simon Lechner v. Maximus (AUP), Lehrer am Gymnasium Kollegium Kalksburg, hat eine Arbeitsgruppe in den letzten Wochen fünf Themen ausarbeitet und kompakt zusammenfasst. Nach der Wahl werden wir drei der fünf Themen an jene Partei, die den Regierungsbildungsauftrag bekommt, weiterleiten. Welche Themen das sein werden, das entscheidet ihr. Jeder von euch hat die Möglichkeit die fünf Themen zu gewichten. Dafür benutzt bitte die Skala unten. Bitte vergebt jede Anzahl an Sternen nur einmal.

Jene drei Themen mit den meisten Sternen werden dann als offizielle Forderungen des MKV an die künftige Bundesregierung weitergeleitet.

„Schulpolitik“ - Fünf Forderungen an die zukünftige Bundesregierung

Im Folgenden werden die fünf Themen und unsere Forderungen kompakt und übersichtlich dargestellt. Du liest es lieber schnörkellos oder unterwegs? Lade hier den gesamten Text als pdf herunter:

Schulpolitik 2019 – Forderungen des MKV

Allgemeinbildung als Schlüsselstärke Mitteleuropas

Forderung:

Der MKV fordert bei der aktuell durchgeführten Reform der Lehrpläne die parallele Behandlung von inhaltlichen Bereichen, über Fachgrenzen hinweg, vermehrt zu ermöglichen. Für die optimale Durchführung sollen strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden, die den Lehrkräften eine Absprache und Abstimmung der interdisziplinären Stoffvermittlung ermöglichen.

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Der MKV bekennt sich klar zum differenzierten Schulsystem in der Sekundarstufe in allen Fassetten (AHS, BMHS, Lehre mit Matura). Wir halten es für ein von vielen Ländern beneidetes Vorzeigemodell. Eine entscheidende Vorrangstellung gegenüber anderen Regionen der Erde erlangte Österreich jedoch auch durch eine hochwertige Allgemeinbildung für alle. Sie befähigt die Schülerinnen und Schüler zu einem souveränen Meistern des Lebens, zu geistiger Flexibilität und zu dynamischen Wissensstrukturen als Voraussetzung zur Spezialisierung. Der AHS-Langform kommt in der Vermittlung von Allgemeinbildung eine besondere und schützenswerte Rolle in unserem Schulsystem zu. Die aktuellen Entwicklungen, wie z.B. die kompetenzorientierten Lehrpläne und die standardisierte Reifeprüfung, müssen immer das bildungsmäßige Fundament der Schülerinnen und Schüler für ein reflektiertes Leben im Blick haben. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die vernetztes Denken fördern. Inhaltliche Themen in Lehrplänen sollen über Fächergrenzen hinweg abgestimmt werden, um den jungen Menschen die verschiedenen Blickwinkel der unterschiedlichen Disziplinen lebensnah näher zu bringen. Wir erachten es als notwendig, dass dafür Synergien „Fachgruppen“ (z.B. Mathematik-Physik-Biologie-Chemie) gefunden und ausgebaut werden, ohne die einzelnen Fächer zu beschneiden.

Digitalisierung als Werkzeug

Forderung:

Der MKV fordert das Schulfach „Digitale Grundbildung“ tatsächlich als eigenständiges Fach zu verankern und dafür die neuen Werteinheiten bereitzustellen.

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Der MKV sieht die Digitalisierung als große Chance für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Dafür ist es zwingend notwendig den Schülerinnen und Schülern sowohl die Möglichkeiten und Grenzen der EDV näher zu bringen, als auch über Gefahren aufzuklären. Die Vermittlung eines anfänglichen Verständnisses und die Fertigkeit der grundlegenden Nutzung digitaler Hilfsmittel müssen Kernaufgaben der Schule von heute sein. Die Reflexion über Algorithmen im Social Web und deren Einfluss auf den menschlichen Diskurs müssen ebenfalls einen zentralen Platz im Unterricht einnehmen. Die genannten digitalen Hilfsmittel (Smartphones, Tablets,…) sollen aus unserer Sicht, im Hinblick auf die gesundheitlichen Gefahren überschwänglicher Nutzung (Suchtverhalten, Kurzsichtigkeit, …), nur wohldosiert im Unterrichtsalltag verwendet werden. Das in diesem Schuljahr startende Schulfach „Digitale Grundbildung“ in der Sekundarstufe I spiegelt mit seinem Lehrplan zum überwiegenden Teil unsere Einstellungen wider. Der Fehler in der Umsetzung liegt jedoch darin, dass eine Erhöhung der Werteinheitenzahl für dieses Fach nur in der NMS, nicht aber in der AHS Unterstufe erfolgt ist. Dies führt dazu, dass die Inhalte zum überwiegenden Teil integrativ in anderen Fächern unterrichtet werden, also zwangsläufig auf Kosten anderer wichtiger Themen. Wenn man mehr Leistung von der Schule verlangt, muss man auch die Mehrkosten aufwenden.

Werte als Fundament der Gesellschaft

Forderung:

Der MKV fordert für den Bereich der Wertebildung die Einrichtung einer eigenständigen Lehramtsausbildung zum Unterrichtsfach Ethik und ein Bekenntnis zu politischer Bildung im Unterricht ohne dabei andere Fächer zu beschneiden.

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Der MKV bekennt sich in fester Tradition zum konfessionellen Religionsunterricht. Durch die Einführung eines Fachs „Ethik“ für jene Schülerinnen und Schüler, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben, ist eine langjährige Forderung des MKV umgesetzt. Nun sollte der nächste logische Schritt erfolgen und eine Lehramtsausbildung zum Unterrichtsfach Ethik an den österreichischen Hochschulen und Universitäten eingerichtet werden. Der Erwerb ethischer Grundlagen ist für uns genau so essentiell wie die Bildung der Schülerinnen und Schülern zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern. Dabei ist eine andere Forderung des MKV zur Aufwertung der politischen Bildung noch nicht umgesetzt. Der Themenkreis mit der Überschrift „Staatsbürgerkunde“ hat es zwar in den Lehrplan des Fachs Geschichte geschafft, jedoch ist dieses Fach Geschichte besonders von zahlreichen Reformen getroffen worden. Die wichtigen Inhalte der politischen Bildung dürfen zukünftig nicht noch mehr auf Kosten von Geschichte unterrichtet werden.

Schule als Vorbild bei Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit

Forderung:

Der MKV fordert die Errichtung von Leuchtturmschulen mit dem Fokus Umweltverträglichkeit, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

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Gewohnheiten zu verändern und dabei die Nachhaltigkeit im Blick zu haben ist nicht bloß modern, sondern wichtig. Dem Elternhaus kommt dabei die Hauptaufgabe zu, jedoch muss auch das schulische Umfeld maßgeblich zu einer gesunden und umweltbewussten Lebensweise beitragen. Ein ausgewogenes Angebot an Speisen und Getränken mit klarem Fokus auf Regionalität und geringen Fahrwegen sind uns ein grundsätzliches Anliegen. Die Attraktivierung von Mehrwegflaschen bzw. Reduktion von Plastik an der Schule müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Es gibt schon Schulen, wie das BRG/BORG Landeck, die ihr Konzept auf vorbildliche Weise umgestellt haben und dadurch zur Gänze auf Plastikflaschen verzichten. Der Wert von Wasser als Getränk im Alltag muss ebenfalls einen Platz in den Mittelpunkt der Überlegungen haben. Durch die Errichtung von Leuchtturmschulen im städtischen und ländlichen Bereich erhofft sich der MKV eine Bewusstseinsbildung, die einen positiven Einfluss auf die Gewohnheiten in anderem Schulen zum Wohle der Natur hat.

Begabungsförderung

Forderung:

Der MKV fordert den Ausbau der Ressourcen für Begabungsförderung von leistungsstarken und -schwachen Schülerinnen und Schülern, sowie die Erweiterung der Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich.

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Der MKV streicht hervor, dass die Förderung von leistungsstarken und -schwachen Schülerinnen und Schülern nicht bei der Differenzierung im Schulsystem enden darf. Ebenfalls sehen wir den Ansatz der neuen Oberstufe (NOST) Begabungsförderung rein als Beschleunigung der Aneignung bzw. Absolvierung der Module zu verstehen, als falsch. Begabungsförderung bedeutet für uns stets Vertiefung. Diese Vertiefung in die Lernrealität junger Menschen bedarf Zeit und Wissen. Aktuell gibt es nur für Lernschwache die Möglichkeit, einen Förderkurs anzubieten. Für Lernstarke sind Förderkurse vorgesehen. Ebenfalls mangelt es an Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich. Zusätzlich zu den strukturellen Veränderungen benötigt es einen verstärken Austausch von Schulen einer Region zum Thema Begabungsförderung und den dazu gesetzten Projekten.

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